HIV Übertragung

Übertragungswege

Das Wichtigste zur HIV-Übertragung in Kürze

  • Im Alltag ist HIV nicht übertragbar! Auch nicht beim Küssen, Anhusten oder Benutzen derselben Toilette.
  • Am häufigsten wird HIV beim Vaginal- oder Analverkehr übertragen. Davor schützen Kondome zum Überziehen, Kondome zum Einführen, Schutz durch Therapie und die PrEP.
  • Bei einer erfolgreichen HIV-Therapie ist das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar. HIV kann dann selbst beim Sex nicht übertragen werden.
  • Ein sehr hohes HIV-Risiko besteht beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen und Nadeln beim Gebrauch von Drogen. Davor schützt Safer Use.
  • Während der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen kann eine HIV-Übertragung auf das Baby verhindert werden.

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Kein HIV-Risiko:

  • Küssen, Händedruck, Umarmen
  • Anhusten oder Anniesen
  • Benutzen derselben Teller, Gläser und Bestecke
  • gemeinsame Benutzung von Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche
  • Besuch von Schwimmbädern oder Saunen
  • Zusammenarbeiten und -wohnen mit Menschen mit HIV/Aids
  • Betreuen und Pflegen von Menschen mit HIV/Aids
  • Erste-Hilfe-Leistung, sofern die die hygienischen Vorschriften eingehalten werden (Handschuhe, Beatmungsmaske)
  • medizinischen und kosmetischen Behandlungen (Zahnarzt, Fußpflege und so weiter), sofern die hygienischen Vorschriften eingehalten werden
  • Tätowieren und Piercen, sofern unter hygienischen Bedingungen gearbeitet wird
  • Insektenstichen
  • beim versehentlichen Stechen einer herumliegenden alten Nadel

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HIV gilt als schwer übertragbare Infektion. Viele Faktoren und Bedingungen spielen für eine Übertragung eine Rolle. Der folgende Artikel benennt die wichtigsten und wesentlichen Faktoren. Ziel ist es, dass du in Zukunft so dein eigenes HIV-Risiko einfach selbst einschätzen kannst.
Drei Bedingungen müssen erst einmal gegeben sein, um eine Infektion überhaupt möglich zu machen:
 

1. Eine infektiöse Körperflüssigkeit mit ausreichender Viruslast
  • bei wirksamer antiretroviralen Therapie und regelmäßiger Einnahme von Medikamenten ist die Viruslast in Körperflüssigkeiten zu gering (nicht nachweisbar = nicht übertragbar)!
  • bei einer nicht vorhandenen Therapie: Blut, Sperma, Vaginalsekret und der Film auf der Analschleimhaut können HI-Viren in auseichender Menge beinhalten. Blut ist dabei am infektiösesten. Speichel, Tränen, Schweiß usw. sind nicht infektiös! 
2. Eintrittspforte in den Körper

HIV kann nur über Schleimhäute oder über offene Wunden (z.B. im Kampfsport oder bei sehr harten Sexpraktiken relevant) in den Körper gelangen, es sei denn, die infektiöse Körperflüssigkeit wird direkt in den Körper eingebracht, so wie es z.B. beim intravenösen Drogengebrauch passiert. 

Besonders aufnahmefähig ist die Analschleimhaut, danach folgt die Vaginalschleimhaut.
Unsere Mundschleimhaut ist sehr widerstandsfähig, hier aufgenommenes Blut, Sperma oder Vaginalsekret reicht (i.d.R.) nicht aus, um eine Infektion stattfinden zu lassen. Hinzu kommt, dass die dritte Bedingung beim Oralsex meist nicht vorkommt. Das Risiko beim Oralsex ist verschwindend gering!

3. Druck & Reibung

Viel Druck und Reibung besteht beim „klassischen“ oder sog. penetrativen Anal- und Vaginalsex. Besonders beim Analsex besteht also ein hohes Übertragungsrisiko! 
Wichtig dabei ist, dass vor allem die „aufnehmenden“, „passiven“ Personen risikobehaftet sind. 
Doch auch Menschen mit Penisschleimhäuten (Harnröhre und Innenseite der Vorhaut) können das HI-Virus über diese aufnehmen, vorausgesetzt die oben genannten Bedingungen sind gegeben.

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HIV-Risiko beim Drogengebrauch

Ein sehr hohes Risiko besteht, sobald Spritzen oder Kanülen nach Gebrauch weitergegeben und geteilt werden, bzw. gemeinsam benutzt werden. Überreste von Blut in den Materialien werden so direkt in die Blutbahn eingeführt. Das Virus kann in dem feuchten Blut noch mehrere Tage überleben. 

Sehr guten Schutz bietet Safer Use!

Mutter-Kind-Übertragung

Eine HIV-positive Mutter kann heute mit einer erfolgreichen antiretroviralen Therapie und ggf. weiteren Maßnahmen, ein gesundes Kind zur Welt bringen. Dennoch sollte die Schwangerschaft professionell und ärztlich begleitet werden (z.B. durch regelmäßige Untersuchungen in einer gynäkologischen Praxis und HIV-Schwerpunktpraxis). 

Nähere Informationen darüber gibt es hier.

Was noch? Wissenswertes!
  • Nicht jeder ungeschützte Anal- oder Vaginalverkehr zwischen einer HIV-infizierten und einer nicht infizierten Person führt automatisch dazu, dass HIV weitergegeben wird. Das Risiko einer Infektion wächst, je häufiger eine Person ungeschützten Sex hat.
  • Männer*, die Sex mit Männern* haben, besitzen ein erhöhtes HIV-Ansteckungsrisiko. 
  • In anderen Regionen der Welt betreffen HIV und Aids vor allem Heterosexuelle, zum Beispiel im südlichen Afrika und in Südostasien. Deswegen haben zum Beispiel auch deutsche Sextourist*innen in diesen Ländern ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren.
  • Bei einer unbehandelten HIV-Infektion erhöhen andere Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel Syphilis, Tripper oder Chlamydien das Risiko einer HIV-Übertragung: Durch entzündete Schleimhäute kann HIV leichter in den Körper eindringen oder hinausgelangen.
  • Blut und Blutprodukte, zum Beispiel für Operationen, sind in Deutschland durch verschiedene Maßnahmen (vor allem Tests) sehr sicher.

In der AIDS-Hilfe Oldenburg kannst du Dein Risiko kostenlos und anonym einschätzen lassen.
Du hattest einen Risikokontakt? Oder du gehörst zu einer Risikogruppe? Jetzt testen lassen!